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Förderung: 7. Deutsches Kinderhospizforum

Deutsche Kinderhospizakademie (Stand 2017)

Vom 11. bis 12. November 2017 fand im Haus der Technik in Essen das 7. Deutsche Kinderhospizforum statt. Mit über 550 Beteiligten ist es die größte Fachtagung zur Kinder- und Jugendhospizarbeit Europas.

Verantwortliche aus Wissenschaft und Praxis, Hospizarbeit, Pflege und Schule befassten sich zwei Tage lang in 30 Einzelveranstaltungen mit einer Fülle von Themen des gesamten Arbeitsfeldes der Kinder- und Jugendhospizarbeit.

Leitgedanke der Tagung war die Bedeutung der Gemeinschaft für junge Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung und ihrer Familien. Junge Erkrankte, Eltern und Geschwister berichteten, wie wichtig Gemeinschaft für sie angesichts der ständigen Präsenz von Beeinträchtigung, Sterben, Tod und Trauer sind. Es wurden exemplarische Projekte aus ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensten vorgestellt, die der Gemeinschaftsbildung dienten, und danach gefragt, welche Bedeutung die Erfahrung von Gemeinschaft für Menschen im Ehrenamt besitzt.

Schon die Eröffnung des Kinderhospizforums, die einer Tradition folgend von erkrankten Kindern und Jugendlichen selbst vorgenommen wurde, sollte die Bedeutung von Gemeinschaft deutlich machen. Die jungen Menschen führten ein Musikstück vor, bei dem sich der Saal beteiligen konnte, so dass eine klangliche Gemeinschaft entstand, die sich an den akustischen Vorgaben der erkrankten Mädchen und Jungen orientierte. Prominente Unterstützer der Kinder- und Jugendhospizarbeit diskutierten anschließend mit der Mutter zweier lebensverkürzend erkrankter Jungen in einer Gesprächsrunde, welche Bedeutung sie in ihren jeweiligen Professionen als Sportler, Schauspieler oder Politiker mit dem Begriff Gemeinschaft verbinden.

In vier großen Foren wurden im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung Fragen wie die Bedeutung der Gemeinschaft hinsichtlich politisch-gesellschaftlicher Wirkung der Kinderhospizarbeit oder die Möglichkeit von kinderhospizlicher Unterstützung bei einer Diagnose noch während der Schwangerschaft mit Fachreferenten erörtert.

Die Themenvielfalt der zwölf Workshops und der zwölf Vorträge, die am zweiten Tag stattfanden, reichte von der Darstellung der Lebenswelten der Geschwister, Fragen des Erwachsenwerdens erkrankter junger Menschen bis zum Umgang mit Trauer am Arbeitsplatz. Gesellschaftliche Fragen wie die der Kinderhospizarbeit bei Familien, die als Flüchtlinge nach Deutschland kamen, gehörten ebenfalls zum Themenspektrum wie die Bildungsarbeit in Schule und außerschulischem Kontext oder eine Standortbestimmung stationärer Kinder- und Jugendhospizarbeit.

In der Abschlussveranstaltung wurden lyrische Texte, die erkrankte Jugendliche und Eltern verfasst hatten, mit musikalischer Untermalung präsentiert und die wichtigsten Ideen des 7. Deutschen Kinderhospizforums noch einmal gebündelt.

Die schriftliche Rückmeldung der Teilnehmenden zeigte mit 49 % sehr guter und 46 % guter Bewertung ein hohes Maß an Zufriedenheit. Für die Kinder- und Jugendhospizszene bleibt das Deutsche Kinderhospizforum die zentrale Veranstaltung, auf der fachliche Fragen sowohl aus Sicht der betroffenen Familien als auch aus Sicht der professionell  und ehrenamtlich Engagierten in breitem Umfang ausgetauscht werden können.