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Eine Stiftungsgründung, die Sinn machte

Aller Anfang ist schwer und benötigt viel Engagement. Das war damals sehr deutlich zu spüren. In den Jahren 2004 und 2005 war die Situation für den Deutschen Kinderhospizverein e.V. alles andere als rosig.

Schlimmer noch: Sie bereitete uns allen ernsthafte Sorgen. Die Spendengelder, die für die so wichtige Arbeit benötigt wurden, trafen nur zögerlich ein und blieben hinter unseren Erwartungen zurück. Bei der harten Arbeit, die wir alle für den Zweck des Vereins leisteten, war dies umso besorgniserregender. Da zu diesem Zeitpunkt viele Menschen ehrenamtlich tätig waren – sowohl in der direkten Begleitung der betroffenen Familien als auch in der Öffentlichkeitsarbeit und im Vorstand – standen wir vor einer großen Herausforderung.

Selbst das Gehalt der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war nicht mehr sicher, und trotzdem ließ die gute Arbeit nicht nach. Mit Teamgeist, einem starken Willen und vielen Menschen im Rücken, die uns mit Worten, Taten und Spenden unterstützten, stemmten wir diese Aufgabe und kamen finanziell knapp durch das Jahr.

2018: Umzug des Brunnen von der Bruchstraße 10 zum neuen Standort: In der Trift 13

Es waren vor allem die betroffenen Familien selber, die Aktionen ins Leben riefen, um die für ihre Kinder und sie so wichtigen Begleitangebote des Vereins auch weiterhin nutzen zu können. Es war geschafft. Doch wie konnten wir sicherstellen, dass sich diese Situation nicht wiederholen würde? Wir als Vorstand – ich war damals Vorstandsmitglied – hatten zusammen mit dem Geschäftsführer die Verantwortung für den Verein übernommen, für seine so wichtigen Aufgaben, für gute und sichere Rahmenbedingungen für alle im Verein ehren- und hauptamtlich Tätigen und insbesondere für das Versprechen gegenüber den betroffenen Familien: „Wir bleiben an eurer Seite, auch und gerade dann, wenn es schwierig wird!“ Damit hatten wir ganz klar auch Verantwortung für die finanzielle Situation.

Den entscheidenden Impuls gab der damalige Geschäftsführer Carsten Kaminski ( † 10. April 2017). Eine eigene Stiftung, die den schwankenden Spendenmarkt absichern, Sicherheit für die Arbeit des Vereins geben und insgesamt die Kinderhopizarbeit in Deutschland durch gezielte Förderung stärken könnte – das war sein Ansatz, den er dem Vorstand vorstellte. Ein großartiger Gedanke und ein großartiges Ziel, um die Kinderhospizarbeit finanziell zu stärken und in die Zukunft zu führen. Die Deutsche KinderhospizSTIFTUNG war geboren.

Doch eine Stiftungsgründung wirft viele Fragen auf, und so holten wir uns fachliche Beratung vom heutigen Kuratoriumsvorsitzenden Herrn Dr. Fischer. Mit seinem fundierten Fachwissen stand er uns von Anfang an zur Seite und wies uns auf Aspekte hin, die bei einem solchen Vorhaben unumgänglich sind. Würde es uns beispielsweise gelingen, genügend Gründungsstifter zu aktivieren und Kapital zu finden, um diese selbstständige Stiftung zu gründen? Zunächst legten wir eine Mindestsumme von 5.000 Euro für einen Gründungsstifter fest, informierten all unsere Vereinsmitglieder und bisherigen Spender und gingen an die Presse, um unserem Anliegen Gehör zu verschaffen.

Das Unglaubliche passierte: Immer mehr Einzelpersonen, darunter auch betroffene Familien, Vereine und Firmen, meldeten sich und wollten Gründungsstifter werden! Insgesamt wurden es 34 Gründungsstifter mit einem Stiftungskapital von 303.578,99 Euro. 2006 war das Geburtsjahr der Deutschen KinderhospizSTIFTUNG. Eine Stiftung, die Sinn macht.
 

Eine Stiftung, die einen wunderbaren Auftrag hat:
nachhaltig und langfristig die Kinder- und Jugendhospizarbeit zu sichern – das Heute für das Morgen zu sichern!

Von Margret Hartkopf


Der Stifterbrunnen „Zyklus“

Wir versprachen den Gründungsstiftern ein Wasserspiel zu errichten, an dem ihre Namen eingraviert werden. Nach langem Suchen einer Gestaltung des Wasserspiels, ist es soweit: Ein Architekt legte uns einen Entwurf vor, der uns alle überzeugte. 

Der Entwurfsverfasser Germar Reitze beschreibt seine Gedanken zum Wasserspiel wie folgt: 

 

Seele des Menschen,
wie gleichst du dem Wasser!

Johann Wolfgang von Goethe


Wasser ist seit je nicht nur als Lebensspender von elementarer Bedeutung, sondern fasziniert in seinem Kreislauf auch durch die Ähnlichkeit mit dem menschlichen Leben: „Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es, und wieder nieder zur Erde muss es, ewig wechselnd“, dichtete Goethe. Die stetige Bewegung des Wassers, die unterschiedlichen Farben und Klänge, Tiefen und Gefälle – sie stehen als Symbol unseres Lebens. Auch das Wasser dieses Brunnens fügt sich dem ständigen Kreislauf. Es läuft die Steine hinunter, steigt jedoch auch wieder hinauf. Kein Hindernis, keine Schleuse kann es am Weiterfließen hindern. Immer findet das Wasser seinen Weg in seinem niemals endenden Zyklus.

Erklärung des Architekten Germar Reitze zum Stifterbrunnen

 

Der Bau wurde mit fianzieller Unterstützung einiger Unternehmen realisiert und die Bauarbeiten wurden zum größten Teil ehrenamtlich durch betroffene Väter durchgeführt. Im Frühjahr 2008 erfolgte die Fertigstellung der kleinen Gartenanlage mit dem Wasserspiel – damals an der Bruchstraße 10. 2018 erfolgte dann der Umzug in das „Haus der Kinderhospizarbeit“, wo auch der Brunnen sein neues Zuhause fand.

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